Was du in diesem Beitrag über die Laufzeit bei Zinsen erfahren wirst
In diesem Beitrag möchte ich dir das Thema Zinsen Laufzeit berechnen näher bringen. Inhalt des Beitrags wird Grundsätzliches zum Thema und eine Berechnung der Laufzeit bei Zinsen sein. Außerdem werden die benötigten Kennzahlen erklärt und das Ergebnis erläutert. Bei dieser Berechnung wende ich die Zinseszinsmethode an, was bedeutet, dass du Zinsen nicht nur auf dein Anfangskapital, sondern auch auf die bereits erzielten Zinsen erhältst. Meine Beispielrechnung wird dir zeigen, wie du die Formel selbst anwenden kannst. Oder du benutzt einfach meinen Laufzeit Rechner. Am Ende des Beitrags findest du häufig gestellte Fragen. Falls du weitere Fragen hast, schreibe mir gerne einen Kommentar!
Was ist die Laufzeit bei Zinsen?
Zinsen Laufzeit berechnen
Wie lässt sich die Laufzeit berechnen?
Die Formel um die Laufzeit zu berechnen lautet:
n – Laufzeit
K0 – Anfangskapital
Kn – Endkapital
p – Zinssatz
Beispielrechnung
Folgender Sachverhalt ist gegeben:
– Anfangskapital: 10000 €
– Endkapital: 15000 €
– Zinssatz p.a.: 6%
n = (ln (15000 €/10000 €)) / ln (1+ (6 % /100 %)) = 7 Jahre
Bei einem Anfangskapital von 10000 € und einem jährlichen Zins von 6 % brauchst du unter Zinseszinsbetrachtung 7 Jahre um 15000 € zu erreichen.
Arten von Zinsen / Zinssätzen
Typisch hierfür sind:
- Leitzins: Wird als Steuerungsinstrument der jeweiligen Zentralbank für die Geldpolitik genutzt. Dies ist der Zinssatz für welchen sich Banken bei der Zentralbank Geld leihen können. Beispiele für Zentralbanken sind die Europäische Zentralbank oder die FED
- Habenzins: Dies sind Zinsen, welche die Bank für überlassenes Kapital an den Bankkunden zahlt
- Sollzins: Auch Nominalzins genannt. Dies sind Zinsen, die der Verbraucher / Bankkunde für einen Kredit an die Bank zahlen muss
- Effektivzins: Dieser ergibt sich aus dem Sollzins und weiteren Gebühren der Bank
- Realzins: Beinhaltet die Inflationsrate, welche vom eigentlichen Zins abgezogen wird
- Überziehungszins: Dies ist ein Sollzins welcher anfällt, wenn z. B. das Girokonto ins Minus fällt. Der Zins fällt nur auf den negativen Betrag an und ist vergleichsweise hoch
- Negativzins: Hierbei müssen Anleger Strafzinsen auf ihr nicht genutztes Kapital zahlen. Dies kommt häufig bei Niedrigzinsphasen vor
- Sachkapitalzins: Zinsen bei Überlassung von Sachkapital. Ein Beispiel hierfür ist der Mietzins
- Kapitalmarktzins: Zinsen bei langfristigen Geldüberlassungen von z. B. Wertpapieren. Gemessen wird er über die Rendite
- Geldmarkzins: Dieser Zins orientiert sich an aktuellen Durchschnittszinsen mehrerer europäischer Banken für kurzfristige Geldanlagen
- Zinseszins: Erneute Verzinsung der Zinsen im nächsten Zinsintervall. Dies führt zu exponentiellem Wachstum
Auswirkungen von Zinsänderungen auf Verbraucher und Märkte
Zinsänderungen können sowohl für Verbraucher als auch für Märkte weitreichende Auswirkungen haben. Wenn die Zinsen steigen, werden Kredite teurer, was die Ausgaben der Haushalte dämpfen kann. Gleichzeitig können höhere Zinsen die Investitionsbereitschaft von Unternehmen mindern, da die Finanzierungskosten steigen. Auf der anderen Seite können Sparer von höheren Zinsen profitieren, da sie mehr Erträge aus ihren Einlagen erhalten.
Auf den Märkten können höhere Zinsen zu niedrigeren Aktienkursen führen, da die höheren Diskontierungssätze die zukünftigen Cashflows von Unternehmen weniger wertvoll machen. Zudem könnten Anleihenkurse fallen, da die festen Zinszahlungen im Vergleich zu den nun höheren Marktzinsen weniger attraktiv werden.
Niedrigere Zinsen können das Gegenteil bewirken: Sie können die Ausgaben und Investitionen fördern und die Aktien- und Anleihenkurse steigen lassen.
Welche Kennzahlen brauchst du?
Anfangskapital (K0)
Dein Anfangskapital ist quasi der Startschuss für deine Geldanlage. Hierbei ist es wichtig zu verstehen, dass der Betrag nicht einfach nur herumliegt, sondern durch Zinsen arbeitet. Während der einfache Zinseffekt ohne Wiederanlage zum Tragen kommt, geht’s mit der Wiederanlage Richtung Zinseszinseffekt. Mit meinem Rechner kannst du Anfangskapital berechnen.
Endkapital (Kn)
Beim Endkapital kommen mehrere Faktoren ins Spiel: Dein Anfangskapital, der Zinssatz und natürlich die Laufzeit deiner Anlage. Beachte am Ende jedoch, dass hierbei ggf. Steuern auf die Erträge fällig werden können. Je nach Ertrag könnte die Abgeltungssteuer oder sogar die Kirchensteuer fällig werden. Daher mein Tipp: Leg bei deiner Bank einen Freistellungsauftrag an. So musst du nur den Betrag über der Freistellungsgrenze versteuern. Zum Beispiel, wenn der Freistellungsbetrag bei 1000 € liegt und du 1200 € Erträge generierst, dann sind nur die übrigen 200 € steuerpflichtig. Mit meinem Rechner kannst du das Endkapital berechnen.
Zinssatz (p)
In der Welt der Zinsen ist der Zinssatz der unsichtbare Dirigent. Einfach gesagt, ist er die „Miete“, die du für geliehenes oder verliehenes Geld bezahlst bzw. erhältst. Dabei unterscheiden wir zwischen Sollzinsen (du bist der Kreditnehmer) und Habenzinsen (du bist der Kreditgeber). Für Anleger in, sagen wir mal, ETFs ist der Zinssatz quasi gleichbedeutend mit der Rendite. Mit meinem Rechner kannst du den Zinssatz berechnen.
Was sagt dir das Ergebnis?
Das Verständnis der Laufzeit in Bezug auf Zinsen kann dir eine klare Perspektive darüber bieten, wie lange es dauern wird, bis du dein angestrebtes Endkapital erreichst. Im Kern gibt dir das Ergebnis den Zeitraum an, den du benötigst, um dein finanzielles Ziel zu erreichen. Dies ist ein wesentlicher Faktor, der dir hilft, deinen Finanzplan effektiv zu gestalten und realistische Erwartungen zu setzen.
Die Berücksichtigung der Laufzeit ist besonders nützlich für deine finanzielle Planung, da sie dir ermöglicht, den Zeithorizont deiner Investition oder Sparpläne besser einzuschätzen. Durch ein klares Verständnis des Zeitraums kannst du entsprechende Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass deine Finanzstrategie auf dem richtigen Weg ist.
Zudem ermöglicht dir die Laufzeitanalyse, verschiedene Szenarien zu durchspielen. Durch die Anpassung der Kennzahlen und die Betrachtung realistischer Veränderungen kannst du die Auswirkungen auf dein Endkapital und die dafür benötigte Zeit besser verstehen. Dies ist eine effektive Methode, um das optimale Szenario zu identifizieren, das dir hilft, deine finanziellen Ziele zu erreichen, während du gleichzeitig Risiken minimierst.
Durch das Durchspielen unterschiedlicher Szenarien und das Verständnis der Wirkung von Zinsen und Laufzeit, bist du besser darauf vorbereitet, fundierte Entscheidungen zu treffen, die deine finanzielle Zukunft positiv gestalten können.
Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet p.a. bei Zinsen?
„p. a.“ ist die Abkürzung für „per annum“ und bedeutet „pro Jahr“. Bei Verzinsung bedeutet das, dass die Zinsen pro Jahr berechnet werden.
Was ist der Unterschied zwischen Effektiv- und Nominalzins?
Nominalzins ist sind Zinsen, die der Verbraucher / Bankkunde für einen Kredit an die Bank zahlen muss. Der Effektivzins ergibt sich aus dem Nominalzins und weiteren Gebühren der Bank.
Wie viele Tage hat ein Jahr bei Zinsen?
Die deutsche kaufmännische Zinsmethode geht von 360 Tagen pro Jahr und 30 Tagen pro Monat, unabhängig von der tatsächlichen Dauer, aus.
Werden Zinsen monatlich oder jährlich berechnet?
Der Zinssatz wird meist pro Jahr (p.a.) angegeben und auch berechnet. Wenn man den monatlichen Zinssatz erhalten möchte, dann muss man den Zinssatz durch 12 dividieren.
Was ist eine Kreditlaufzeit?
Die Kreditlaufzeit gibt an, wie viele Monate / Jahre benötigt werden, bis ein Kredit (Darlehen) vollständig zurückgezahlt wird.
Frage:
Ich bekommt ein Kredit von 3428 Euro, Zinsen sind 4,99 %
Ich bezahle monatliche ein Rate von 92 Euro.
Bei meine Excel berechnung die Zahlung Dauer ist :
Zeit_Monat_n K_Euro Z_Betrag_Monat_n Tilgung_Monat Rate ( Konstant )
0 3428,05 14,255 76,87 91,120
1 3351,18 13,935 77,18 91,120
Bitte um die Formel Ln( . . . ) um die Laufzeit im Monaten (n) direkt zu bekommen)
Ich bedanke mich für ihre Anwort
Bernard Tenconi
Hallo,
ich glaube Sie suchen einen Tilgungsrechner oder? Dieser Rechner berechnet die Zeitspanne von einem Anfangsbetrag, mit einem bestimmten Zins bis zu einem gewünschten Endbetrag (mit Zinseszinsmethode). Ich hoffe ich konnte helfen.