Was dich in diesem Beitrag erwartet
Viele stellen sich folgende Frage: Was ist ein ETF? In diesem Beitrag wirst du erfahren, was ein ETF ist, wer ihn ausgibt, was die Unterschiede zu anderen Fonds sind, wie er abgebildet wird und was ein ETF Sparplan ist. Am Ende des Beitrags findest du häufig gestellte Fragen. Falls du weitere Fragen hast, schreibe mir gerne einen Kommentar!
Zusammenfassung
- ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Fonds, die verschiedene Investitionsarten wie beispielsweise Aktien, Anleihen und Rohstoffe enthalten und einen bestimmten Index nachbilden.
- Die Replikation kann entweder durch vollständige physische Replikation, optimiertes Sampling oder synthetische Replikation den zugrunde liegenden Index abbilden.
- Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds bieten ETFs weniger Verwaltungsaufwand, niedrigere Gebühren und eine transparente, marktnahe Performance.
Wusstest du, dass mittlerweile fast 10.299 ETFs (Stand 2023, laut Statista) weltweit existieren, die ein Gesamtvermögen von 11,39 Billionen Euro abbilden? ETFs, kurz für Exchange Traded Funds, haben die Welt der Anlegerinnen und Anleger grundlegend verändert, indem sie eine einfache und kostengünstige Methode bieten, in einen kompletten Markt zu investieren.
An der Börse gehandelt, bieten ETFs dir die Möglichkeit dein Geld in breite Indizes wie den MSCI World anzulegen, ohne in zahlreiche einzelne Aktien investieren zu müssen. So kombinieren diese Fonds die Flexibilität von Aktien mit der Diversifikation von klassischen Investmentfonds.
Was ist ein ETF?
ETFs sind eine Art von Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden und dir ein einfaches Investment in breite Marktindizes ermöglichen. Durch den Kauf eines ETF bist du in der Lage dein Portfolio zu diversifizieren, ohne jede einzelne Aktie oder Anleihe kaufen zu müssen.³
ETF Definition: Exchange Traded Funds – börsengehandelte Indexfonds
Ein ETF kombiniert die Eigenschaften eines Investmentfonds mit der Flexibilität einer Aktie. ETFs werden an der Börse gehandelt und können jederzeit während der Handelszeiten gekauft oder verkauft werden. Doch was verbirgt sich genau hinter diesem Finanzinstrument? ETFs sind eine gebündelte Anlage in Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder mehr – quasi ein Korb verschiedener Anlageklassen, der einen spezifischen Index abbildet.³
Indexfond?
Aktienfonds legen in eine Auswahl von Aktien an, die in der Regel von Fondsmanagern aktiv verwaltet werden. Indexfonds hingegen gelten als passives Investment und zielen darauf ab, die Wertentwicklung eines bestimmten Indexes zu kopieren, ohne aktives Eingreifen. Das senkt die Gebühren und macht ihn zu einer kosteneffektiven Anlageoption.
Wie sicher ist ein ETF?
ETFs gelten als vergleichsweise sicher aufgrund des Diversifikationsprinzips und der Tatsache, dass sie an regulierten Börsen gehandelt werden. Das von dir angelegte Geld ist als Sondervermögen geschützt und würde selbst bei einer Pleite der Fondsgesellschaft erhalten bleiben.
Aber: ETFs unterliegen natürlich auch den Marktschwankungen. Sie sind also bei weitem kein risikoloses Investment.
Von wem werden ETFs ausgegeben?
ETFs werden von verschiedenen Anbietern herausgegeben und sind dafür verantwortlich, ETFs zu strukturieren, zu verwalten und sicherzustellen, dass sie ihre jeweiligen Indizes korrekt nachbilden.
Bekannte ETF-Anbieter sind hierbei:
- iShares (BlackRock): Einer der größten Anbieter mit einer breiten Palette an ETFs, die verschiedene Märkte und Sektoren abdecken.
- Vanguard: Bekannt für ihre kostengünstigen ETFs, die vor allem bei langfristig orientierten Anlegern beliebt sind.
- Deka und DWS: Zwei große Namen, besonders im deutschsprachigen Raum, die eine Vielzahl von ETFs anbieten.
- Amundi: Ein weiterer großer Player, der eine breite Palette an ETF-Optionen bietet.
Unterschied zwischen Aktien und ETF?
Der Hauptunterschied zwischen einer Aktie und einem ETF besteht darin, dass eine Aktie dir einen Anteil an einem einzelnen Unternehmen gibt, während ein ETF dich an einem Korb von Wertpapieren beteiligen lässt. Das bringt eine größere Diversifikation und vermindert dein Risiko im Vergleich zur Anlage in eine einzelne Aktie.
Worin unterscheiden sich ETFs von aktiven Investmentfonds?
Während klassische Investmentfonds oft aktiv gemanagt werden und höhere Gebühren für die Verwaltung anfallen, versuchen ETFs diese Kosten durch passives Management zu senken. Das macht ETFs in der Regel günstiger und transparenter im Vergleich zu traditionellen Investmentfonds. Wenn du ETFs kaufen möchtest, bietet sich ein Depot bei einer Bank oder einem Online-Broker an.
Nachfolgend findest du einen Vergleich zwischen aktiv gemanagten Fonds und ETFs:²
Kriterium | Aktiv gemanagter Fond | ETF |
Kostenstruktur | Kosten für das Fachwissen und die Entscheidungen des Fondsmanagers | Kosten von ETFs niedriger, da weniger Verwaltungsaufwand |
Performance und Management | Fondsmanager versucht Markt zu schlagen und mehr Rendite zu erzielen. Kann zu höheren Renditen führen, aber auch zu höheren Risiken | „Set-it-and-forget-it“-Prinzip, also einmal einrichten und laufen lassen, bildet den gewählten Markt ab |
Auswahl und Flexibilität | können spezialisierter sein und individuelle Anlagestrategien verfolgen und in der Regel nicht so flexibel handelbar wie ETFs | bieten eine große Auswahl und sind flexibel an der Börse handelbar |
Wie funktionieren ETFs?
Die Investments der Anleger in ETFs werden dazu verwendet, die Zusammensetzung des zugrundeliegenden Index abzubilden. So wird die Wertentwicklung des Indexes nachgebildet und das Investment reflektiert die Marktbewegungen. Dein Depot erhält sozusagen einen Querschnitt des Marktes, der vom ETF repräsentiert wird.
Wie ETFs die Wertentwicklung von Indizes abbilden
ETFs bieten Anlegern die Möglichkeit, die Rendite eines gesamten Indexes zu erzielen, ohne jedes einzelne Wertpapier kaufen zu müssen. Dieser Prozess des Index Abbildens ist zentral für das Verständnis der Funktionsweise von ETFs. Der MSCI World Index ist hierfür ein klassisches Beispiel. ETFs, die diesen Index nachbilden, ermöglichen es dir, in eine Vielzahl von Unternehmen weltweit zu investieren.
Der Unterschied zwischen physischer und synthetischer Replikation
ETFs bilden entweder über den physischen Kauf der Wertpapiere oder über Derivate den zugrundeliegenden Index nach. Dabei wird zwischen physischer und synthetischer Replikation unterschieden. Dies nennt man ETF-Replikationsmethode.¹
Vollständige physische Replikation: Bei dieser Methode kauft der ETF die gleichen Wertpapiere in der gleichen Gewichtung wie der Index. Ein ETF, der den DAX nachbildet, würde beispielsweise in die 40 Unternehmen investieren, die im DAX gelistet sind.
Optimiertes Sampling: Hierbei handelt es sich um einen Mix zwischen physischer und synthetischer Replikation. Der ETF-Anbieter kauft hierbei nicht alle Aktien des Index, sondern konzentriert sich auf diejenigen, die am meisten Einfluss auf die Rendite haben.
Synthetische Replikation: Bei synthetischen ETFs geht es um Tauschgeschäfte, bekannt als Swap. Hierbei arbeitet der ETF-Anbieter mit einem Kreditinstitut zusammen. Stell dir vor, der ETF-Anbieter hat ein Portfolio A und das Kreditinstitut hat ein Portfolio B, das die Positionen des ETFs enthält. Im Rahmen des Swap-Geschäfts tauschen sie die Renditen ihrer Portfolios aus. Der ETF-Anbieter bekommt also die Rendite von Portfolio B (also den ETF-Positionen), und das Kreditinstitut erhält die Rendite von Portfolio A. Diese Art von ETFs ist oft in Nischenmärkten und bei Rohstoffen zu finden ist. Sie bieten eine Möglichkeit, in spezielle Märkte zu investieren, die sonst schwer zugänglich wären.
Noch zu erwähnen ist, dass bei vollständiger physischer Replikation die Kosten höher sind als bei synthetischer Replikation, weil der ETF Anbieter alle Anteile in der Gewichtung des Indexes kauft.
Vorteile und Risiken bei ETFs
Einer der größten Pluspunkte sind die niedrigen Kosten um eine effiziente Geldanlage zu realisieren. Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds fallen die Verwaltungsgebühren oft wesentlich geringer aus, weil ein komplexes Management und einzelne Wertpapierauswahl entfallen. Stattdessen setzt du einfach auf den Erfolg eines gesamten Index.
Aus der Perspektive des Investments lassen sich über ETFs über eine lange Laufzeit oftmals attraktive Rendite erzielen. Zudem profitierst du von einer hohen Transparenz, denn du kannst jederzeit die Zusammensetzung und Entwicklung deiner Anlage überprüfen. Durch das breite Spektrum an ETFs auf verschiedene Indizes, kannst du ganz gezielt in bestimmte Branchen ETFs oder Regionen ETFs investieren, was eine Zielgerichtete Diversifikation erlaubt.
Mehr dazu findest du findest du in meinen Beiträgen zum Thema ETF-Arten oder ETF-Auswahl.
Nicht zu vernachlässigen sind allerdings die Risiken von ETFs. Da diese die Wertentwicklung eines Index 1:1 abbilden, bist du unmittelbar von dessen Schwankungen betroffen. Dessen negative Entwicklungen wirken sich direkt auf deine Investmentergebnisse aus. Ein bewusstes Risikomanagement ist also entscheidend für deinen Anlageerfolg.⁴
Es ist also wichtig, dass du die Vor- und Nachteile sorgfältig abwägst, um zu entscheiden, inwieweit ETFs deine Investmentstrategie unterstützen. Bei geschicktem Einsatz können ETFs eine effiziente Ergänzung deines Portfolios sein und dir dabei helfen, dein Vermögen langfristig zu mehren. Zusammenfassend kann man also sagen:
Vorteile von ETFs | Risiken von ETFs |
---|---|
Niedrige Managementkosten | Marktrisiko durch Indexbindung |
Hohe Transparenz und Kontrolle | Risiko der Marktkonzentration |
Flexibilität durch breite Indexauswahl | Währungsrisiko bei internationalen ETFs |
Potenzial für kontinuierliche Rendite | Höhere Kosten bei physischer Nachbildung |
Mehr dazu findest du in meinem Beitrag zum Thema ETF Vorteile und Nachteile.
ETF-Sparpläne
Wenn du darüber nachdenkst, dein Geld sinnvoll anzulegen und langfristig Vermögen aufzubauen, bieten sich ETF-Sparpläne als attraktive Option. Mit ihrer Hilfe kannst du regelmäßig und flexibel in die Finanzmärkte investieren. Doch wie funktionieren ETF-Sparpläne eigentlich und worauf solltest du bei der Auswahl achten?
Die Funktionsweise von ETF-Sparplänen
Ein Sparplan auf ETF-Basis ermöglicht es dir, in regelmäßigen Abständen (meist monatlich) einen festgelegten Betrag in ausgewählte ETFs zu investieren. Dadurch profitierst du vom Cost-Average-Effekt (die Bewertungen des ETFs zum Einstiegszeitpunkt mitteln sich über einen längeren Zeitraum) und dem langfristigen Zinseszinseffekt. Anstatt einen großen Betrag auf einmal zu investieren, kaufst du kontinuierlich Anteile und baust so schrittweise dein Portfolio auf.
Wie man den richtigen ETF-Sparplan auswählt
Bei der Auswahl des passenden ETF-Sparplans ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Kosten möglichst gering sind. Viele Sparplan Anbieter bieten eine Auswahl an ETFs, die du ohne Ordergebühren besparen kannst. Ich nutze dafür das ING Depot.
Achte auch darauf, dass du bei der Investition in ETFs in einen MSCI World ETF oder andere breit gestreute Fonds investieren kannst, um das Risiko zu diversifizieren.
Sparpläne an Lebenssituationen anpassen
Lebensumstände können sich ändern und somit auch deine finanzielle Situation. Du kannst Beträge erhöhen, senken oder pausieren, ohne dabei auf Flexibilität bei deiner Geldanlage verzichten zu müssen. Hier einige Kriterien auf die du achten solltest:
Kriterium | Details |
---|---|
Kosten | Achte auf niedrige Ordergebühren und Verwaltungsgebühren. |
Flexibilität | Möglichkeit von Zuzahlungen, Entnahmen oder Anpassungen des Sparbetrags. |
Diversifikation | Sollte Angebote für weltweit gestreute ETFs, wie z.B. MSCI World, enthalten. |
Fondsauswahl | Ein breites Angebot verschiedener ETFs für individuelle Anlagestrategien. |
Automatisierung | Automatisierte Investitionen zu festgelegten Terminen. |
Fazit
ETFs eignen sich, um dein Geld in breit diversifizierte Märkte anzulegen. Als passiv verwaltete Fonds (im Gegensatz zu aktiven Fonds), die ihre Performance an einem Index orientieren, haben ETFs den Vorteil, dass sie tendenziell geringere Gebühren aufweisen und du als Anlegerin oder Anleger von einer marktgerechten Rendite profitieren kannst. Insbesondere der MSCI All Country World Index stellt hierbei eine attraktive Option dar, die weltweite Diversifikation in einem einzigen Produkt ermöglicht.
Die Auswahl an verfügbaren ETFs ist umfangreich. Neben klassischen Varianten existieren auch nachhaltige ETFs, die in Umwelt, Soziales und Governance (ESG) Unternehmen investieren. Dies bietet dir die Möglichkeit, deine Geldanlage mit deinen persönlichen Werten und Zielen in Einklang zu bringen. Thesaurierende ETFs, die erzielte Gewinne direkt reinvestieren, sind zudem eine Überlegung wert, wenn du einen langfristigen Vermögensaufbau planst und vom Zinseszinseffekt profitieren willst. (siehe auch ETF-Ertragsverwendung und vgl. ausschüttende ETFs)
Häufig gestellte Fragen
Was ist ein ETF und wie funktioniert er?
Ein ETF ist ein an der Börse gehandeltes Wertpapier, das die Wertentwicklung eines bestimmten Index, wie des DAX oder MSCI World, nachbildet. Er ermöglicht es Anlegern, breit gestreut in viele verschiedene Unternehmen oder Anlageklassen zu investieren, ohne jedes einzelne Wertpapier selbst kaufen zu müssen.
Wie sicher sind ETFs?
ETFs gelten als relativ sicher, weil sie als Sondervermögen bei einer Depotbank hinterlegt sind. Ihre Wertentwicklung ist transparent und nachvollziehbar, da sie einen bekannten Index abbilden. Wie bei jeder Anlage am Aktienmarkt sind sie jedoch Marktrisiken ausgesetzt.
Wie wähle ich den richtigen ETF aus?
Bei der Auswahl des richtigen ETFs solltest Du Deine Anlageziele, die Kosten und die Performance im Vergleich zum nachgebildeten Index berücksichtigen. Auch ob der ETF physisch oder synthetisch repliziert, kann für die Entscheidung relevant sein. In meinem Beitrag zur ETF-Auswahl findest du detailliertere Informationen dazu.
Kann ich in ETFs auch regelmäßig mit einem Sparplan investieren?
Ja, viele Broker bieten die Möglichkeit, mit einem ETF-Sparplan regelmäßig in ETFs zu investieren. Diese Sparpläne sind flexibel gestaltbar, du kannst Beiträge und Intervalle an deine persönliche Lage anpassen.
Was sind die Gebühren beim Handel mit ETFs?
Die Gebühren beim Handel mit ETFs sind im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds meist niedriger und beinhalten unter anderem die Verwaltungsgebühr des ETFs, Transaktionskosten und eventuelle Depotgebühren. Diese Gebühren sind transparent, sodass Du sie leicht vergleichen kannst. Diese muss dir dein Depotanbieter aufgeschlüsselt zeigen.
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