Break Even Point berechnen: Rechner – Formel – Definition

Zuletzt aktualisiert am

23.07.2025 von Rob

🕓 9 Minuten

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Was ist der Break Even Point?

Fixe Betriebskosten
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Produktkosten/StĂŒck
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Produktpreis/StĂŒck
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GrundsÀtzliches zum Break Even Point

Der Break Even Point (BEP) ist der Punkt, an dem das Unternehmen weder Gewinn noch Verlust erzielt, weil der Umsatz (Erlös) genauso hoch ist wie die Kosten. Das heißt konkret: U(x) = K(x) also Umsatz einer Menge x gleich Kosten einer Menge x. Oberhalb des Punktes erzielt man Gewinn, unterhalb Verlust. Der Break Even Point wird außerdem noch als Gewinnschwelle, Kostendeckungspunkt bzw. RentabilitĂ€tsschwelle bezeichnet.

Unten siehst du den Zusammenhang zwischen Break Even Point, Break Even Umsatz und Break Even Menge.

Break Even Point ErklÀrung Darstellung
Es kann außerdem eine Break Even Analyse durchgefĂŒhrt werden. Diese dient dazu abzuschĂ€tzen, ob ein Produkt fĂŒr das Unternehmen zukĂŒnftig wirtschaftlich relevant sein könnte oder nicht.

Break Even Analyse

Die Break Even Analyse kann dazu genutzt werden, um eine Kosten-Nutzen-Beurteilung zu erstellen. Rechtfertigen die Kosten eines Produkts den Gewinn? Wenn zum Beispiel eine unrealistisch hohe Anzahl an Produkten verkauft werden muss um die Gewinnschwelle zu erreichen, dann sollte das Produkt nicht nÀher betrachtet werden.

1. Break Even Point zur Produktauswahl

Wenn man mehrere Produktideen zur Auswahl hat und nun entscheiden will, welches Produkt man auf den Markt bringen möchte, dann nutzt man die Break Even Formel. Hierbei errechnet man fĂŒr jedes Produkt den Break Even Point und erhĂ€lt somit die Absatzmengen. Das Produkt mit der geringsten realistischen Absatzmenge sollte dann priorisiert werden. Wirtschaftlich ungeeignete Produkte werden somit frĂŒhzeitig erkannt.

2. Break Even Point zur Preisauswahl

Wenn man eine klare realistische Vorstellung hat, wie viele Produkte man in einem Zeitraum verkaufen kann, dann kann man damit den Produktpreis errechnen. Dazu stellt man die Break Even Formel nach Produktpreis um. Anschließend sollte man diesen Preis mit der Konkurrenz vergleichen. Ist er zu hoch, dann werden die Absatzzahlen sinken und das Produkt ist wirtschaftlich unrealistisch.

3. Break Even Point als Entscheidungsgrundlage

Ist die Produktion eines Produktes bereits angelaufen, ist es ratsam die tatsĂ€chlichen Kosten in die Break Even Formel einzusetzen. Die tatsĂ€chlichen Kosten können von den geplanten Kosten abweichen (bspw. Änderung Herstellungs- oder F&E-Kosten). Ergibt sich daraus eine deutlich höhere Absatzmenge, dann muss eine Entscheidung getroffen werden, ob die Produktion weitergefĂŒhrt wird oder nicht.
Bei Nicht-WeiterfĂŒhrung sollte die Produktion abgebrochen werden und man sollte neue Produktideen finden bzw. sich auf ein anderes Produkt konzentrieren.
Bei WeiterfĂŒhrung mĂŒssen entweder die Kosten gesenkt oder der Absatz erhöht werden. Die Kosten können u.a. durch gĂŒnstigere Lieferanten oder Materialien eingespart werden. Der Absatz kann durch Marketingmaßnahmen erhöht werden, was allerdings weitere Kosten verursacht.

Welche Kennzahlen brauchst du?

Fixe Betriebskosten (KF)

Diese Kosten bleiben ĂŒber einen bestimmten Zeitraum gleich, unabhĂ€ngig von der produzierten Menge. Bespiele fĂŒr fixe Kosten sind GehĂ€lter, Miete, Wartungskosten oder Versicherungskosten. Berechnet werden sie wie folgt:

Fixkosten = Gesamtkosten – variable Kosten

Es gibt verschiedene Arten von Fixkosten:

  • Produktfixe Kosten: Kosten fĂŒr ein Produkt, unabhĂ€ngig von der Menge, z.B. Spezialwerkzeug fĂŒr ein bestimmtes Produkt
  • Produktgruppenfixe Kosten: Kosten fĂŒr eine Produktgruppe, unabhĂ€ngig von der Menge, z.B. Spezialmaschinen fĂŒr eine bestimmte Produktgruppe
  • Kostenstellenfixe Kosten: Kosten fĂŒr mehrere Produktgruppe, unabhĂ€ngig von der Menge, z.B. Kosten fĂŒr RĂ€umlichkeiten
  • Bereichsfixe/spartenfixe Kosten: Kosten fĂŒr Produktgruppen eines bestimmten Bereichs/Sparte, z.B. Verwaltungskosten
  • Unternehmensfixe Kosten: Kosten ohne Zuordnung zu Produkt, Produktgruppe, Kostenstelle oder Bereich/Sparte, z.B. Kosten fĂŒr GeschĂ€ftsfĂŒhrung
  • Sprungfixe Kosten: Kosten innerhalb von Intervallen konstant, aber zwischen Intervallen wie eine Treppe ansteigend, z.B. Neuanschaffung einer Maschine, um die ProduktionskapazitĂ€t zu erhöhen. Bei sprungfixen Kosten kann es zu mehreren Break Even Points kommen, da sich die Gesamtkosten sprungartig erhöhen und eine neue Absatzmenge erreicht werden muss damit U(x) = K (x) gilt.

Produktkosten / variable Kosten (Kv)

Diese Kosten sind abhĂ€ngig von der Menge. Beispiele fĂŒr variable Kosten sind Frachtkosten, Produktionslöhne, Roh-, Hilfs-, oder Betriebsstoffe.

Berechnet werden sie wie folgt:

Variable Kosten = Gesamtkosten – Fixkosten

Es gibt vier verschiedene VerlÀufe von variablen Kosten:

  • Proportional: Änderung im selben VerhĂ€ltnis zu Menge x (linear)
  • Degressiv: höhere Menge, geringere variable Kosten durch NachlĂ€sse bei hoher Mengenabnahme
  • Progressiv: höhere Menge, noch höhere variable Kosten durch Überstunden in der Produktion
  • Regressiv: Abnahme von variablen StĂŒck-/Gesamtkosten durch Heizkosteneinsparungen bei steigender Mitarbeiterzahl

Verkaufspreis bzw. Produktpreis (Pv)

Der Preis ist die Kennzahl zu welchem das Produkt verkauft wird. Dieser ergibt sich aus der Betrachtung von Angebot und Nachfrage. Der Preis sollte mindestens kostendeckend sein.

Die Bestandteile des Preises sind:

  • Kosten fĂŒr Roh-, Hilfs-, oder Betriebsstoffe
  • Lager- und Energiekosten
  • Personal- und Verwaltungskosten
  • Vertriebskosten
  • Steuern
  • Gewinn (unternehmerisch geplante Gewinnmarge)

Was sagt dir das Ergebnis?

Das Ergebnis sagt aus, ab welcher Absatzmenge die Kosten gedeckt sind. Nun sollte man sich ĂŒberlegen, ob die Absatzmenge realistisch ist und ob man die Entwicklung/Fertigung eines Produktes beginnt bzw. weiterfĂŒhrt.

Folgende PrÀmissen sind allerdings u.a. zu beachten:

  • konstante Verkaufspreise im betrachteten Zeitraum
  • konstantes Fertigungsprogramm im betrachteten Zeitraum
  • Fertigungsmenge = Absatzmenge (alles wird verkauft)

HĂ€ufig gestellte Fragen

Break Even Umsatz berechnen fĂŒr mehrere Produkte?

Hier wird der zu erzielende Umsatz betrachtet, welche die Produkte mindestens erwirtschaften mĂŒssen, um die Kosten zu decken.

Der Break Even Umsatz (Point) fĂŒr mehrere Produkte lĂ€sst sich durch folgende Formel berechnen:

Break Even Point berechnen mehrere Produkte

BEUn – Break Even Umsatz mehrere Produkte

n – Anzahl Produkte

VPj – Verkaufspreis Produkt j

DBj – Deckungsbeitrag Produkt j

xj – Absatzmenge Produkt j

Nun setzt du fĂŒr jedes Produkt die jeweiligen Werte im Nenner ein (nur Nenner addieren, ZĂ€hler bleibt gleich) und du hast den Umsatz, welcher in einem Zeitraum erreicht werden muss, um die Gewinnschwelle zu erreichen. Der Deckungsbeitrag ergibt sich aus DB = Pv – Kv. Unten siehst du ein Beispiel fĂŒr zwei Produkte:

Break Even Point berechnen zwei Produkte

Was ist der Unterschied zwischen Break Even Point und Deckungsbeitrag?

Der Deckungsbeitrag DB ist ein Teil der Formel des Break Even Points und ergibt sich aus DB = Pv – Kv (Verkaufspreis – variable Kosten). Ist der DB höher als die Fixkosten, dann macht das Unternehmen Gewinn. Ist der DB geringer als die Fixkosten, dann macht das Unternehmen Verlust. Ist der DB gleich der Fixkosten, dann macht das Unternehmen weder Gewinn noch Verlust und man hat den Break Even Point.

Wie verÀndert sich der Break Even Point wenn die Fixkosten steigen?

Der Break Even Point erhöht sich, wenn Verkaufspreis und variable Kosten gleich bleiben. Die benötigte Absatzmenge wĂŒrde sich erhöhen.

Bildnachweise

Beitragsbild: Break even point graph highligted in dictionary © Wakila / Canva (Pro Lizenz)
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geschrieben von Rob (Autor)

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