Du möchtest den Break Even Point berechnen ? In diesem Beitrag möchte ich dir das Thema Break Even Point nĂ€her bringen. Inhalt des Beitrags wird GrundsĂ€tzliches zum Thema und eine Berechnung des Break Even Point sein. AuĂerdem werden die benötigten Kennzahlen erklĂ€rt und das Ergebnis erlĂ€utert. Meine Beispielrechnung wird dir zeigen, wie du die Formel selbst anwenden kannst. Oder du benutzt einfach meinen Break Even Point Rechner. Am Ende des Beitrags findest du hĂ€ufig gestellte Fragen. Falls du weitere Fragen hast, schreibe mir gerne einen Kommentar!
Der Break Even Point ist der Punkt, an dem Umsatz und Gesamtkosten gleich sind und somit weder Gewinn noch Verlust erwirtschaftet wird.
Break Even Point berechnen
Wie lÀsst sich der Break Even Point berechnen?
Die Formel um den Break Even Point bzw. Break Even Umsatz zu berechnen lautet:
BEP â Break Even Point
BEPG â Break Even Point gerundet
BEU â Break Even Umsatz
BEUG â Break Even Umsatz gerundet
KF â Fixkosten
Pv â Verkaufspreis/Produktpreis
Kv â Variable Kosten
Beispielrechnung
Folgender Sachverhalt ist gegeben:
– Fixe Betriebskosten: 10000 âŹ
– Produktkosten (variable Kosten): 2000 âŹ
– Produktpreis (Verkaufspreis): 3000 âŹ
BEP = 10000 ⏠/ (3000 âŹ/StĂŒck – 2000 âŹ/StĂŒck) = 10 StĂŒck.
Du musst also mindestens 10 StĂŒck verkaufen um break even zu sein.
BEU = 10 StĂŒck * 3000 âŹ/StĂŒck = 30000 âŹ
Der Umsatz am BEP betrĂ€gt also 30000 âŹ.
GrundsÀtzliches zum Break Even Point
Der Break Even Point (BEP) ist der Punkt, an dem das Unternehmen weder Gewinn noch Verlust erzielt, weil der Umsatz (Erlös) genauso hoch ist wie die Kosten. Das heiĂt konkret: U(x) = K(x) also Umsatz einer Menge x gleich Kosten einer Menge x. Oberhalb des Punktes erzielt man Gewinn, unterhalb Verlust. Der Break Even Point wird auĂerdem noch als Gewinnschwelle, Kostendeckungspunkt bzw. RentabilitĂ€tsschwelle bezeichnet.
Unten siehst du den Zusammenhang zwischen Break Even Point, Break Even Umsatz und Break Even Menge.
Es kann auĂerdem eine Break Even Analyse durchgefĂŒhrt werden. Diese dient dazu abzuschĂ€tzen, ob ein Produkt fĂŒr das Unternehmen zukĂŒnftig wirtschaftlich relevant sein könnte oder nicht.
Break Even Analyse
Die Break Even Analyse kann dazu genutzt werden, um eine Kosten-Nutzen-Beurteilung zu erstellen. Rechtfertigen die Kosten eines Produkts den Gewinn? Wenn zum Beispiel eine unrealistisch hohe Anzahl an Produkten verkauft werden muss um die Gewinnschwelle zu erreichen, dann sollte das Produkt nicht nÀher betrachtet werden.
1. Break Even Point zur Produktauswahl
Wenn man mehrere Produktideen zur Auswahl hat und nun entscheiden will, welches Produkt man auf den Markt bringen möchte, dann nutzt man die Break Even Formel. Hierbei errechnet man fĂŒr jedes Produkt den Break Even Point und erhĂ€lt somit die Absatzmengen. Das Produkt mit der geringsten realistischen Absatzmenge sollte dann priorisiert werden. Wirtschaftlich ungeeignete Produkte werden somit frĂŒhzeitig erkannt.
2. Break Even Point zur Preisauswahl
Wenn man eine klare realistische Vorstellung hat, wie viele Produkte man in einem Zeitraum verkaufen kann, dann kann man damit den Produktpreis errechnen. Dazu stellt man die Break Even Formel nach Produktpreis um. AnschlieĂend sollte man diesen Preis mit der Konkurrenz vergleichen. Ist er zu hoch, dann werden die Absatzzahlen sinken und das Produkt ist wirtschaftlich unrealistisch.
3. Break Even Point als Entscheidungsgrundlage
Ist die Produktion eines Produktes bereits angelaufen, ist es ratsam die tatsĂ€chlichen Kosten in die Break Even Formel einzusetzen. Die tatsĂ€chlichen Kosten können von den geplanten Kosten abweichen (bspw. Ănderung Herstellungs- oder F&E-Kosten). Ergibt sich daraus eine deutlich höhere Absatzmenge, dann muss eine Entscheidung getroffen werden, ob die Produktion weitergefĂŒhrt wird oder nicht.
Bei Nicht-WeiterfĂŒhrung sollte die Produktion abgebrochen werden und man sollte neue Produktideen finden bzw. sich auf ein anderes Produkt konzentrieren.
Bei WeiterfĂŒhrung mĂŒssen entweder die Kosten gesenkt oder der Absatz erhöht werden. Die Kosten können u.a. durch gĂŒnstigere Lieferanten oder Materialien eingespart werden. Der Absatz kann durch MarketingmaĂnahmen erhöht werden, was allerdings weitere Kosten verursacht.
Welche Kennzahlen brauchst du?
Fixe Betriebskosten (KF)
Diese Kosten bleiben ĂŒber einen bestimmten Zeitraum gleich, unabhĂ€ngig von der produzierten Menge. Bespiele fĂŒr fixe Kosten sind GehĂ€lter, Miete, Wartungskosten oder Versicherungskosten. Berechnet werden sie wie folgt:
Fixkosten = Gesamtkosten – variable Kosten
Es gibt verschiedene Arten von Fixkosten:
- Produktfixe Kosten: Kosten fĂŒr ein Produkt, unabhĂ€ngig von der Menge, z.B. Spezialwerkzeug fĂŒr ein bestimmtes Produkt
- Produktgruppenfixe Kosten: Kosten fĂŒr eine Produktgruppe, unabhĂ€ngig von der Menge, z.B. Spezialmaschinen fĂŒr eine bestimmte Produktgruppe
- Kostenstellenfixe Kosten: Kosten fĂŒr mehrere Produktgruppe, unabhĂ€ngig von der Menge, z.B. Kosten fĂŒr RĂ€umlichkeiten
- Bereichsfixe/spartenfixe Kosten: Kosten fĂŒr Produktgruppen eines bestimmten Bereichs/Sparte, z.B. Verwaltungskosten
- Unternehmensfixe Kosten: Kosten ohne Zuordnung zu Produkt, Produktgruppe, Kostenstelle oder Bereich/Sparte, z.B. Kosten fĂŒr GeschĂ€ftsfĂŒhrung
- Sprungfixe Kosten: Kosten innerhalb von Intervallen konstant, aber zwischen Intervallen wie eine Treppe ansteigend, z.B. Neuanschaffung einer Maschine, um die ProduktionskapazitÀt zu erhöhen. Bei sprungfixen Kosten kann es zu mehreren Break Even Points kommen, da sich die Gesamtkosten sprungartig erhöhen und eine neue Absatzmenge erreicht werden muss damit U(x) = K (x) gilt.
Produktkosten / variable Kosten (Kv)
Diese Kosten sind abhĂ€ngig von der Menge. Beispiele fĂŒr variable Kosten sind Frachtkosten, Produktionslöhne, Roh-, Hilfs-, oder Betriebsstoffe.
Berechnet werden sie wie folgt:
Variable Kosten = Gesamtkosten – Fixkosten
Es gibt vier verschiedene VerlÀufe von variablen Kosten:
- Proportional: Ănderung im selben VerhĂ€ltnis zu Menge x (linear)
- Degressiv: höhere Menge, geringere variable Kosten durch NachlÀsse bei hoher Mengenabnahme
- Progressiv: höhere Menge, noch höhere variable Kosten durch Ăberstunden in der Produktion
- Regressiv: Abnahme von variablen StĂŒck-/Gesamtkosten durch Heizkosteneinsparungen bei steigender Mitarbeiterzahl
Verkaufspreis bzw. Produktpreis (Pv)
Der Preis ist die Kennzahl zu welchem das Produkt verkauft wird. Dieser ergibt sich aus der Betrachtung von Angebot und Nachfrage. Der Preis sollte mindestens kostendeckend sein.
Die Bestandteile des Preises sind:
- Kosten fĂŒr Roh-, Hilfs-, oder Betriebsstoffe
- Lager- und Energiekosten
- Personal- und Verwaltungskosten
- Vertriebskosten
- Steuern
- Gewinn (unternehmerisch geplante Gewinnmarge)
Was sagt dir das Ergebnis?
Das Ergebnis sagt aus, ab welcher Absatzmenge die Kosten gedeckt sind. Nun sollte man sich ĂŒberlegen, ob die Absatzmenge realistisch ist und ob man die Entwicklung/Fertigung eines Produktes beginnt bzw. weiterfĂŒhrt.
Folgende PrÀmissen sind allerdings u.a. zu beachten:
- konstante Verkaufspreise im betrachteten Zeitraum
- konstantes Fertigungsprogramm im betrachteten Zeitraum
- Fertigungsmenge = Absatzmenge (alles wird verkauft)
HĂ€ufig gestellte Fragen
Break Even Umsatz berechnen fĂŒr mehrere Produkte?
Hier wird der zu erzielende Umsatz betrachtet, welche die Produkte mindestens erwirtschaften mĂŒssen, um die Kosten zu decken.
Der Break Even Umsatz (Point) fĂŒr mehrere Produkte lĂ€sst sich durch folgende Formel berechnen:
BEUn â Break Even Umsatz mehrere Produkte
n â Anzahl Produkte
VPj â Verkaufspreis Produkt j
DBj â Deckungsbeitrag Produkt j
xj â Absatzmenge Produkt j
Nun setzt du fĂŒr jedes Produkt die jeweiligen Werte im Nenner ein (nur Nenner addieren, ZĂ€hler bleibt gleich) und du hast den Umsatz, welcher in einem Zeitraum erreicht werden muss, um die Gewinnschwelle zu erreichen. Der Deckungsbeitrag ergibt sich aus DB = Pv – Kv. Unten siehst du ein Beispiel fĂŒr zwei Produkte:
Was ist der Unterschied zwischen Break Even Point und Deckungsbeitrag?
Der Deckungsbeitrag DB ist ein Teil der Formel des Break Even Points und ergibt sich aus DB = Pv – Kv (Verkaufspreis – variable Kosten). Ist der DB höher als die Fixkosten, dann macht das Unternehmen Gewinn. Ist der DB geringer als die Fixkosten, dann macht das Unternehmen Verlust. Ist der DB gleich der Fixkosten, dann macht das Unternehmen weder Gewinn noch Verlust und man hat den Break Even Point.
Wie verÀndert sich der Break Even Point wenn die Fixkosten steigen?
Der Break Even Point erhöht sich, wenn Verkaufspreis und variable Kosten gleich bleiben. Die benötigte Absatzmenge wĂŒrde sich erhöhen.
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